Lessings b?
rgerliches Trauerspiel "Emilia Galotti" ist ein bedeutendes Werk der Aufkl?
rung.
Aufkl?
rerisch ist beispielsweise Lessings Kritik an der h?
fischen Gesellschaft, welche die von der Aufkl?
rung abgelehnte absolutistische Staatsform verk?
rpert.
Auch Emilias Nat?
rlichkeit und Lessings Appell an den Verstand des Publikums sind aufkl?
rerisch.
In "Emilia Galotti" findet der Leser die aristotelischen Einheiten Ort und Zeit streng eingehalten.
Exposition und Entwicklung des St?
ckes finden im Stadtschloss des Prinzen und in der Stadtwohnung der Galottis statt.
Im ausserhalb der Stadt gelegenen Lustschloss des Prinzen kommt es zur entscheidenden Zuspitzung der Handlung und zur Katastrophe.
Die gesamte Handlung ist auf einen Tag zusammengedr?
ngt.
Lessing greift in "Emilia Galotti" auf die vom Historiker Livius erz?
hlte Legende von der R?
merin Virginia zur?
ck.
Diese wird von ihrem Vater get?
tet, weil dies die einzige M?
glichkeit ist, sie vor den Nachstellungen eines Herrschers zu bewahren.
Virginias Tod ruft einen Volksaufstand hervor.
Lessing weicht in einem wichtigen Punkt von dieser Vorlage ab: In "Emilia Galotti" ist Odoardos Tat nicht Anlass f?
r einen Volksaufstand.
Lessing m?
chte n?
mlich, wie er in einem Brief schreibt, "eine modernisierte, von allem Staatsinteresse befreite Virginia".
Urspr?
nglich wollte Lessing deshalb nur das Schicksal der Virginia als Individuum darstellen.
Der politische Teil der Legende interessierte ihn nicht, denn er glaubte, dass die Erziehung des Einzelnen zu einer tugendhaften und moralischen Person eher zu einer besseren und gerechteren Gesellschaft beitrage.
Lessing ist sp?
ter zum Teil von diesem unpolitischen Entwurf seines St?
ckes abgewichen und "Emilia Galotti" wurde eines der ersten politischen Dramen der neueren deutschen Literatur.
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